In diesen Tagen macht es sich für DIE LINKE besonders schmerzlich bemerkbar, dass alle übrigen Parteien in den Parlamenten Marionetten der Superreichen sind, dass praktisch alle Medien, ob privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich organisiert, Marionetten der Superreichen sind.
Von den DIE GRÜNEN und von der SPD praktisch gemieden wie die Pest, können sie derzeit im Grunde nur eines bewirken: Sie ermöglichen die letztendliche Entlarvung der SPD und der DIE GRÜNEN als neoliberale Parteien, die linke Interessen nur heucheln.
Das ist nicht nur zuwenig auf Dauer, sondern auch auf kurze Frist, denn die schwarz-gelbe Gefahr, die unmittelbar droht, kann durchaus in eine Totaldiktatur führen.
Zwar hat die DIE LINKE einige gute Köpfe, zwar hat sie einige gute programmatische Ansätze, zwar will sie im Grunde das Richtige – aber dennoch fehlen ihr einige Dinge zum Erfolg. Sonst stünde sie bereits heute anders da.
Schon das Auftreten und die in einigen Bevölkerunggruppen starke Popularität der Piratenpartei müssten der DIE LINKE zu denken geben: Sie hatte und hat es nicht geschafft, sich für die Internetgemeinde interessant zu machen, der Internetgemeinde zu verdeutlichen, dass sie für ein freies Internet usw. beherzt zu kämpfen bereit ist.
Die Internetgemeinde ist an der DIE LINKE vorbeigelaufen, hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, hinzusehen. Hier kann schön reden nicht weiter helfen, hier kann nur das Bewusstsein weiterhelfen, dass DIE LINKE etwas versäumt hatte und dieses Versäumnis korrigieren muss.
Weiterhin ist eine große Frage, inwiefern die Kommunikationspolitik der DIE LINKE tatsächlich optimal gemanaged wird. Insofern möchte ich aus einem Beitrag zitieren, den ich bereits anderswo publiziert habe:
(News4Press.com) Wenn es nicht gelingt, die arme Bevölkerung zum Urnengang zu bewegen, konkret dazu, DIE LINKE zu wählen, dann werden wir eine schwarz-gelbe Regierung bekommen:
Zitat:
Niedrige Wahlbeteiligung in armen Stadtteilen
Samstag, 05. September 2009, 10:33 Uhr
Köln (dpa/lnw) – Je ärmer ein Stadtteil ist, desto niedriger fällt dort die Wahlbeteiligung aus. -Dieser Zusammenhang gilt systematisch. Wenn man die Arbeitslosenquote kennt, kann man die Höhe der Wahlbeteiligung schon fast voraussagen-, sagte der Politologe am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Armin Schäfer, der dpa in Köln. Zu den NRW-Kommunalwahlen für die viertgrößte deutsche Stadt Köln erklärte er: -Im sozialen Brennpunkt Köln- Chorweiler sind 25,7 Prozent zur Wahl gegangen, im gehobenen Hahnwald waren es 64,4 Prozent.- Dasselbe Muster zeigte sich bei Europa-, Landtags- und Bundestagswahlen.
Zitat Ende
Im Grunde erklären sich diese Tatsachen selbst: Die Profiteure des Ausbeutungs- und Terrorsystems gehen zur Wahl, die Opfer nicht.
Wenn DIE LINKE Verstand und KAMPFGEIST hat, dann muss sie diesen Umständen Rechnung tragen:
1. Forcierung aller Wahlkampfmittel auf die ärmen Stadtbezirke, z.B. im Ruhrgebiet, in Hamburg usw. Dort ist eine weitaus stärkere Wirkung zu erzielen als anderswo.
2. Es empfiehlt sich, die Wahlkampagne genau auf das Problem zuzuschneiden, klipp und klar zu sagen: -Wenn Ihr nicht wählen geht, dann bekommt Ihr CDU und FDP, und das heißt dann für Euch:………-
Last not least: DIE LINKE braucht eine Idee, die die Menschen mitreißen kann. Ich habe eine solche Idee angeboten, aber ich denke, man wird sie nicht einmal beachtet haben.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Winfried Sobottka, United Anarchists